Neue Wege zur Passion
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Die meisten Komponisten von Passionswerken waren bis weit ins 20. Jahrhundert tief im christlichen Glauben verwurzelt und oft auch als Kirchenmusiker tätig. Von dieser Tradition wandte sich das spektakuläre Projekt Passion 2000 bewusst ab. Vier Komponisten aus Deutschland, Russland, Argentinien und China erhielten 1996 von der Internationalen Bach-Akademie in Stuttgart den Auftrag, jeweils einen der vier Passionsberichte des Neuen Testaments zu vertonen. Die beiden Passionen Bachs gelten als Höhepunkte geistlicher Musik und haben dort auch starke Resonanz hervorgerufen. Daraus ergab sich für die Internationale Bachakademie und ihren künstlerischen Leiter Helmuth Rilling der Ansatz, „nach dem Widerhall dieser Passionen in unsrer Zeit zu fragen.“ Lutz Riehl bespricht die vier neuen äußerst kontrastreichen Werke in ihrer textlichen wie musikalischen Gestalt. Welches kulturelle Umfeld hat die Komponisten geprägt? Wie stehen sie zum christlichen Glauben im Allgemeinen und zur Passion Christi im Besonderen? Welche Spuren hat dies in den Partituren der Werke hinterlassen? Zur Untermauerung der musikalischen Analyse werden auch philosophische, theologische und religionswissenschaftliche Aspekte angeführt.