Johann Ignaz Franz Maria von Landsberg-Velen (1788 - 1863)
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Als das Oberhaupt einer der führenden katholischen Adelsfamilien Westphalens, Johann Ignaz Franz Maria Graf von Landsberg-Velen, im Jahre 1863 starb, endete ein nahezu 75-jähriges Leben, das voller Liebe für seine Familie, energisch und kraftvoll in den beruflichen Tätigkeiten als Gutsherr, Industrieller und Politiker, den adligen Konventionen und Traditionen verbunden, aber dennoch auch innovativ und fortschrittlich gelebt wurde. Basierend auf Quellen des Gräflich Landsbergischen Archivs im Nordrhein-Westfälischen Staatsarchiv Münster befasst sich diese Untersuchung – vor dem Hintergrund der jeweiligen politischen, sozioökonomischen, kulturellen und familiären Situation – mit den verschiedenen Lebensbereichen und -phasen des Ignaz von Landsberg-Velen. Entstanden ist die Biografie eines Adligen im bürgerlichen Zeitalter, der die klassische Erziehung zum Stammherrn durchlebte, seine Jahre als Jura-Student in Münster und Heidelberg sowie die anschließende Kavalierstour nach Frankreich, in die Schweiz, nach Italien und Österreich absolvierte, um sich dann im Münsterland, Sauerland und Emsland dem Familien- und Arbeitsleben zu widmen. Ein Schwerpunkt der Studie liegt auf dem Leben und Arbeiten in der chemischen Fabrik, die 1822 im sauerländischen Wocklum als Zulieferbetrieb der im Familienbesitz befindlichen Wocklumer Eisenhütte (später Louisenhütte) gegründet wurde. Als wichtiger Innovator auf dem Gebiet der anorganischen Chemie prägte Ignaz von Landsberg-Velen hier einen neuen Industriebereich entscheidend mit.