Die Addition der Differenzen
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In der letzten langen Dekade des kurzen Daseins der DDR geriet Ostberlin, das Zentrum einer landesweiten Agonie, in Bewegung. Jedenfalls aus künstlerischer Sicht. Speziell im Arbeiterbezirk Prenzlauer Berg entfalteten sich Allianzen von Dichtung und Malerei, von Malerei und Musik sowie von Musik und Dichtung. Jenseits des staatlichen Kunst- und Kulturbetriebs entwickelte sich eine Szene, die in ihren Aktivitäten und in ihrer Arbeit eine von ideologischen Grenzziehungen nicht kontaminierte Sprache suchte und fand. Diese Suche entsprach durchaus einer Unabhängigkeitserklärung. Sie mündete in eine „Poesie des Untergrunds“, die zwar unter halblegalen und illegalen Bedingungen entstand und Verbreitung fand, sich aber einer ständigen Bezüglichkeit auf die Diktatur verweigerte. Diese Abkehr vom Diskurs entsprach der Einsicht, dass ein Dialog mit der Macht nur einen Monolog der Mächtigen nach sich ziehen konnte. Die geistigen Zeugnisse und materiellen Hinterlassenschaften dieser Szene sichtbar zu machen, ist Ziel dieses Buches. Kritische Beiträge und Texte von Bert Papenfuß, Elke Erb, Peter Geist, Jan Faktor, Henryk Gericke, Mitch Cohen, Ingeborg Quaas, Eberhard Häfner, Johannes Jansen, Werner Grunwald, Uwe Schoor, Uwe Warnke, Peter Böthig, Peter Wawerzinek, Harald Hauswald, Andreas Koziol, Asteris Kutulas, Tilo Köhler, Annett Gröschner, Uwe Kolbe, Thorsten Ahrend, Jörg Sperling, Christoph Tannert, Gerhard Wolf, Thomas Günther, Lutz Wohlrab, Wolfgang Kil, Enno Kaufhold, Claus Löser, Ronald Galenza, Robert Mießner