Der Gegenübertragungstraum in der psychoanalytischen Theorie und Praxis
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Im Vergleich zur Omnipräsenz der Phänomene Gegenübertragung und Traum in der psychoanalytischen Literatur hat der Gegenübertragungstraum bisher eher marginale Beachtung gefunden. Das ist umso erstaunlicher, als es sich bei dem Traum, an dem Sigmund Freud seine Traumdeutungstheorie entwickelt hat, um seinen Traum von einer Patientin (»Der Traum von Irmas Injektion«) handelt, also um einen Gegenübertragungstraum. Vielleicht haben manche Analytikerinnen und Analytiker eine gewisse Scheu davor, sich selbst als Produzenten von Gegenübertragungsträumen zu präsentieren; andere messen solchen Träumen keine allzu große Bedeutung bei; wieder andere könnten befürchten, dass die Analyse ihrer Gegenübertragungsträume sie in ihrer therapeutischen Beziehung eher irritiert, als über sie Aufklärung verschafft. Alle diese Bedenken gelten für die elf Autorinnen und Autoren nicht, die Helmwart Hierdeis für diese Thematik gewinnen konnte. Sie stehen zwar in unterschiedlichen analytischen Traditionen, sind sich jedoch darin einig, dass die Entschlüsselung von Gegenübertragungsträumen zu einem tieferen Verständnis des Patienten wie auch unbewusster Aspekte des therapeutischen Prozesses und nicht zuletzt der eigenen Person führen kann. Das belegen auch die zahlreichen Fallbeschreibungen.