Diskurs und Systemtransformation
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Die Habilitationsschrift rekonstruiert den Prozess der Entstehung und Entwicklung der Schulsysteme in den neuen Ländern zwischen 1989 und 1994 als gesellschaftlichen Zusammenhang. Angeregt durch das, was befragte Entscheidungsträger berichteten und sich in Archivdokumenten belegt fand, werden jene Diskurse ins Zentrum der Rekonstruktion gerückt, die von verschiedenen Akteuren zu einer Reform von Schule und Bildung in diesem Zeitraum geführt wurden. Parallel dazu werden die politischen Rahmenbedingungen verfolgt, unter denen die Diskurse und deren Ergebnisse in der politischen Gestaltung wirksam wurden. Um die Diskurse und das, was sie an Veränderungen wollten, vor ihrem Hintergrund begreiflich werden zu lassen, richtet sich die vorliegende Arbeit auch auf deren Vorgeschichte in der DDR; hierbei insbesondere auf die Kritiken, die bereits in der DDR am Schulsystem und der Form seiner politischen Gestaltung vorhanden waren. Im Anschluss daran wird gezeigt, wie sich diese Veränderungsoptionen nach der Auflösung politischer Diskursschranken in Reformbestrebungen artikulierten und fortentwickelten. Entlang des Verlaufs der Diskurse zu einzelnen Feldern und Elementen der Um- und Neugestaltung wird dargestellt, wodurch der Transformationsprozess im Bereich von Schule und Bildung geprägt wurde und zu welchen Resultaten dies unter den gegebenen Bedingungen führte. Die Arbeit sucht sowohl den Stellenwert erkennbar zu machen, den Vorstellungen und Optionen aus der Kernzeit des Transformationsprozesses bis heute in den ostdeutschen Schulsystemen haben, als auch die Bedeutung, die Reformelemente der ostdeutschen Schulsysteme mittlerweile in allen Bundesländern erhalten. Zur Autorin: Dr. Gabriele Köhler, Privatdozentin am Lehrstuhl Allgemeine Erziehungswissenschaft der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Erfurt.