Raubtier-Strategie oder Faultier-Intelligenz?
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Wir bewundern die Kraft, die Geschmeidigkeit, die Cleverness von Raubtieren in der Natur. Wir staunen über ihren Erfolg, wenn sie die Beute gerissen haben und glauben, „Fressen und gefressen werden“ sei das große Spiel des Lebens. Aber das stimmt ja gar nicht. Die Natur ist ein riesiges Versuchslabor auf der Suche nach Strategien und Strukturen des Überlebens. Die meisten dieser Strategien und Strukturen sind symbiotisch und kooperativ – und viel erfolgreicher. So gehört das große Faultier zu den friedlichsten Lebewesen dieser Erde. Es hat die zehnfache Überlebenschance normaler Säugetiere. Seine Überlebensstrategie mag weniger clever sein als die von Raubtieren. Aber das „System Faultier“ gehört zu den intelligentesten Systemen im großen Versuchslabor des Lebens. Diese Erkenntnis hat Konsequenzen für die Intelligenz des Umgangs mit der Macht. Wie intelligent oder wie dumm gehen die Mächtigen damit um? Der Autor ist promovierter Ökonom mit dem Arbeitsschwerpunkt Führungsphilosophie und Unternehmenskultur. Mitglied des „Club of Vienna“, des internationalen Expertenteams, das evolutionäre Wachstumsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft untersucht.