Chinas wandernde Massen
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Keiner kennt ihre genaue Zahl: Wohl 150 bis 200 Millionen Menschen suchen Tag für Tag ihr Glück in Chinas aufstrebenden Städten. Die endlose Kolonne von Chinas Wanderarbeitern bildet die größte Massenbewegung zu Friedenszeiten in der Geschichte der Menschheit. Das rasante Wirtschaftswachstum seit den 1990er Jahren lässt diese Strömung nicht abreißen. Wanderarbeiter vom Land werden zudem bevorzugt eingestellt: Mit ihrem „Hukou“-Status haben sie schließlich keinen Anspruch auf soziale Sicherung, geschweige denn auf einen Mindestlohn. Trotz der unwürdigen Zustände, die sie in den Städten erwarten, entscheiden sich täglich Tausende zur Migration vom Land in die Städte. Antje König untersucht die Ursachen dieses umfassenden Entscheidungsprozesses und beschreibt, wie Chinas politische Führung darauf reagiert. Darüber hinaus vermittelt sie erschütternde Einblicke in die desolaten Lebensumstände der Wanderarbeiter selbst.