Es wechseln die Zeiten
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Geschichte nimmt eine zentrale Stellung in den Werken Bertolt Brechts ein und geht dabei weit über die allgemein bekannten Ruckgriffe auf historische Stoffe sowie den häufig vorausgesetzten Bezug zum materialistisch-marxistischen Geschichtsbild hinaus. Der besondere Reiz des Begriffs liegt in seiner Vielschichtigkeit, die Brecht vollständig ausschöpft: Von der Funktionsweise der Historiografie über philosophische Positionen bis hin zu erkenntniskritischen Fragestellungen fliest das gesamte Spektrum mit ein. In einer detaillierten Textanalyse bietet die vorliegende Untersuchung einen Querschnitt durch Brechts Werk mit Schwerpunkt auf die fiktionalen Texte und beleuchtet so die unterschiedlichen Bedeutungsaspekte von Geschichte als Historie (Fiktion), Geschehen (Realität) und deren ästhetischformale Umsetzung an konkreten Beispielen. Es zeigt sich, dass Brechts innovativer Umgang mit Historischem die thematischen wie poetologischen Grundlagen seines Werks maßgeblich bestimmt, dass mehr noch unter dem Begriff Geschichte ein werkumfassendes Konzept deutlich wird.