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Die Zelle der deutschen Mundart

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Kück betrachtet die Sprache gleichsam durch ein Mikroskop, dessen Linse den 'Organismus der Sprache' in seine einzelnen 'Zellen' zerlegt. Ausgehend von seiner Beobachtung, daß einige benachbarte Dörfer die gleiche Mundart und Aussprache haben, ein weiteres, ebenfalls benachbartes Dorf sich -darin jedoch wesentlich von den anderen unterscheidet, versucht er diese Gleichheiten und Unterschiede aus der früheren Geschichte zu begründen. Mundartliche Grenzen, so seine Theo-rie, haben nichts mit (heutigen) Bezirks-, Gemeinde- oder Pfarrschaftsgrenzen zu tun, sondern gehen auf die mittelalterlichen Markgenossenschaften zurück. Enge wirtschaftliche Verbände, so Kück, bildeten auch enge sprachliche Verbände, die sich bis ins 20. Jahrhundert hinein ihre Eigenheiten bewahrt haben. Obwohl Kücks Untersuchung sich auf die ihm durch seine Herkunft und durch seine Arbeit als Heimatforscher bestens vertraute Gegend der unterelbischen Nordwestheide um Hollenstedt konzentriert, ist dieses Buch eine Fundgrube für alle, die sich für Linguistik interessieren – auch für nicht Ortsansässige. In jedem Fall wird das Buch jeden, der Interesse an der Sprache und ihrer Entwicklung hat, dazu animieren, über seinen eigenen Dialekt, bestimmte mundartliche Ausdrücke oder Redewendungen nachzudenken, die im Verschwinden begriffen sind. Die Sprachreise ins Unterelbische wird zur Reise in die eigene, persönliche Geschichte und zum Exempel dafür, wie die moderne Welt sprachliche Eigenheiten zunehmend 'glattbügelt' und den Reichtum der Sprache beschneidet.

Parametry

ISBN
9783936271492
Nakladatelství
Stadtlichter-Presse

Kategorie

Varianta knihy

2010, měkká

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