Eija-Liisa Ahtila, where is where?
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Kaum ein Künstler weiß die Mittel des Kinos so souverän zu bedienen wie Eija-Liisa Ahtila. Inspiriert von wahren Geschichten, erzählt sie von Protagonisten, denen die Welt unter den Füßen wegbricht, die plötzlich wie Hunde auf allen Vieren kriechen, durch die Wälder fliegen. In ihrer neuesten Filmarbeit zeigt die Künstlerin die haarsträubende Geschichte einer finnischen Dichterin, gespielt von Kati Outinen und bekannt aus Aki-Kaurismäki-Filmen, die für einen Roman über ein Verbrechen recherchiert, und in deren Haus plötzlich der Tod hereinbricht. Sie wehrt sich, aber zwei Jungen, wiederauferstanden aus ihren Recherchen, öffnen dem Tod die Tür. Die Kinder, zwei Algerier, hatten im algerischen Unabhängigkeitskrieg ihren besten Freund getötet – einen Franzosen. Wie immer bei Ahtila mischen sich Dokumentarisches und offen Inszeniertes, Außen- und Innenwelt: anders als im kommerziellen Kino werden die filmischen Fragmente erst im Kopf des Betrachters zu einem Ganzen neu geschnitten. In dieser Offenheit der Struktur, in der die Künstlerin nur die Fragen stellt und dem Publikum scheinbar alle Antworten überlässt, liegt die künstlerische Faszination.