Auf:bruch
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Es ist programmatisch zu sehen, wenn ein Museum gleich seine zweite Ausstellung „Auf: bruch“ benennt. Denn der Aufbruch ist so etwas wie der große Bruder des Anfangs. Mag diesem der von Hermann Hesse beschworene und viel zitierte Zauber innewohnen, der Aufbruch jedoch geht aufs Ganze. Nicht umsonst ist er, wie Klaus Wolbert in seinem Essay für diesen Katalogband betont, ein Schlüsselwort der Moderne und eng mit der Avantgarde-Bewegung verbunden. Bezieht man ihn jedoch ganz konkret auf einzelne Kunstwerke, misst sich daran das Selbstverständnis des jeweiligen Künstlers. Bezieht man es auf die Sammlung, lässt sich darin der Wunsch, das Eigene zu erkunden, ablesen. Auf: bruch im Sammlermuseum Biedermann ist eine Ausstellung mit Werken der vier Bildhauer Sebastian Kuhn, Andreas Kocks, Nunzio und Reiner Seliger. Die Zeiten, in denen streng zwischen Plastik und Skulptur zu trennen war, sind vorbei. Die vier Künstler reißen auf, um aufzubauen und bauen auf, um einzureißen. So zitiert etwa Sebastian Kuhn die Geschichte der Skulptur, Reiner Seliger arbeitet mit Baumaterialien, wie Styropor, Plexiglas, Holz und Ziegeln. Während Nunzio mit der Kettensäge sein bevorzugtes Material Holz bearbeitet und Andreas Kocks zwischen Wand und Boden neue Wege in der Bildhauerei beschreitet. Was sie eint, ist der Aufbruch in eine neue Dimension der Bildhauerei.