Wendepunkte in viereinhalb Jahrhunderten Jenaer Universitätsgeschichte
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Zu den Selbstverständlichkeiten einer lebendigen, zukünftigen Entwicklungen der Wissenschaft zugewandten Universität gehört es, dass sie nicht einfach das kontinuierliche Bestehen über viereinhalb Jahrhunderte feiert, sondern auch darüber nachdenkt, wie es ihr, im Unterschied zu anderen Universitäten in unmittelbarer Nachbarschaft gelungen ist, trotz vieler Einbrüche und krisenhafter Momente so lange Zeit bestehen zu bleiben. Der Blick auf Wendepunkte in der Vergangenheit ist als Aufforderung gemeint, Ermunterung für Neues zu empfangen und Funktion und Rolle der Universität, speziell Jenas, zu bedenken und zu erörtern. Der Blick in die Vergangenheit soll dafür sensibilisieren, dass eine der wissenschaftlichen Forschung verpflichtete Universität langfristig angelegte Entscheidungen treffen muss. Sieben Wendepunkte der Jenaer Universitätsgeschichte verdeutlichen dies: Die Periode der Anfänge der Universität Jena (Volker Leppin); die Gesamtuniversität der ernestinischen Dynastie in der Zeit um 1800 (Gerhard Müller); die arme, unzureichend finanzierte Universität in der Mitte des 19. Jahrhunderts und die Rolle des Retters Ernst Abbe (Helmut G. Walther); der Abschied der Geisteswissenschaften von ihrer Funktion als Leitwissenschaften seit 1900 und die Neugliederung der Fakultäten (Gottfried Gabriel); die neue thüringische Landesuniversität der Weimarer Republik, die 1934 nach Friedrich Schiller benannt wurde und seither trotz aller politischen Umbrüche so heißt (Jürgen John); die Auseinandersetzungen um die Funktion den Universitäten im Sozialismus und Jenas spezifische Stellung (Tobias Kaiser); sowie schließlich Krise und Wende in der Jenaer Universitätsgeschichte 1989 abseits von Legenden, Mythen und Halbwahrheiten (Gottfried Meinhold und Gerd Wechsung).