'Der Humorist geht gleich dem Raubtier stets allein'
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Der Humorist geht gleich dem Raubtier stets allein untersucht das Verhältnis des Schriftstellers Wolfgang Koeppen zum Philosophen Sören Kierkegaard. Beide Denker thematisieren auf je unterschiedliche Weise die Frage nach der Existenz des Ich und seinen möglichen Selbstbeglaubigungen sowie dessen Bezug zu einer Gesellschaft, die zumeist als negativ verstandene Masse zurückgewiesen wird. Die Konstituierung des Ich geschieht sowohl bei Wolfgang Koeppen als auch bei Sören Kierkegaard über eine ästhetische Existenz; jedoch dient diese dem Philosophen als Ausgangspunkt hin zu einer religiösen Vereinzelung vor Gott, wohingegen Koeppen mit seinen Protagonisten eine höchst ungewöhnliche Transformation des Ästhetischen anstrebt, die – in Auslassung des Ethischen – als Apotheose der Kunst in den Bereich des Transzendenten hineinführt. Koeppens Leben ist sein Schreiben, ist ästhetisches Existieren, da er erst schreibend lebt: »Warum ich schreibe? Weil es für mich eine grade noch mögliche Art ist, am Leben zu bleiben ... ganz ehrlich.« Eine strikte Trennung von Koeppens Leben und Schaffen ist unmöglich. Die Untersuchung versucht diesem Sachverhalt gerecht zu werden, indem sie in der Herausarbeitung der existentialistischen Positionen nicht nur wichtige Hauptwerke (Eine unglückliche Liebe, Jugend, Der Tod in Rom, Es war einmal in Masuren) heranzieht, sondern gleichfalls weitere »Tagebuchaufzeichnungen« des modernen Autors Koeppen berücksichtigt, die sein Wirken als Kierkegaardsche Humoristentätigkeit herausstellen, in welcher ein dezidiert ästhetisches Weltverständnis und eine höchst eigenartige ästhetische Liebeskonzeption freigesetzt werden.