Landesfürsorgeheim Glückstadt
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Ausgehend von den Erzählungen und Erinnerungen ehemaliger Zöglinge über das Leben vor, in und nach der Fürsorgeerziehung will diese Publikation Funktionen und Folgen dieser Für-Sorge-Erziehung anschaulich machen. Eingebettet in die Lebensverhältnisse und Erziehungsvorstellungen der 1950er und 60er Jahre, sollen die Lebens- und Arbeitsverhältnisse in einer Fürsorgeerziehungsanstalt nachvollziehbar werden. Das Landesfürsorgeheim in Glückstadt steht hierfür in dreifacher Hinsicht als Exempel: 1.) Für die aus der Arbeitshaustradition heraus entwickelte und erprobte Funktion der Abschreckung durch äußere Bedingungen eines Anstaltsgebäudes und innere Zustände eines repressiven Bewahrungs- und Strafregimes. 2.) Für eine unzureichende öffentliche Aufsicht und Kontrolle dieser Praxis öffentlich verantworteter Erziehung. Die Jugendlichen in Glückstadt mussten sich dem dortigen Regime völlig ausgeliefert fühlen, und genau so berichten es auch heute die Ehemaligen. 3.) Für den schwierigen Prozess der Erinnerung, Aufarbeitung und Anerkennung der Menschen, die unter der Fürsorgeerziehung in den Gründungs- und Aufbaujahren der Bundesrepublik leiden mussten. Dieser Publikation liegt eine DVD (FSK 12) mit Interviews der Betroffenen bei.