Überwachtes Wohnen
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Neue Formen sozialer Kontrolle, wie z. B. Videoüberwachung, machen vor keinen Räumen halt. Choni Flöther veranschaulicht am Beispiel der Bremer Großwohnsiedlung Tenever, dass die Überwachung von Wohnquartieren kein Phänomen für Wohlhabende ist. Nachdem in Bremen Tenever in den 1990er Jahren der Versuch scheiterte, eine flächendeckende Videoüberwachung einzuführen, findet man dort mittlerweile einen Mix aus Pförtnern, privaten Sicherheitsdiensten, Polizei und Videoüberwachung. Das Quartier steht damit exemplarisch für die Ausdehnung neuer Formen sozialer Kontrolle in deutschen Armutsquartieren. Aber welche Ziele werden mit diesem Überwachungsmix eigentlich verfolgt? Und wer ist Adressat der Überwachung: Sind es die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers selbst? Die empirische Fallstudie zeichnet die Motive verschiedener Akteure im Quartier nach und setzt sich vor allem mit der Einstellung der Bewohnerinnen und Bewohner auseinander.