"Point of return"
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Halbherzig und egozentrisch, diesen Ruf erwarb sich Großbritanniens Europapolitik schon bald nach dem EG-Beitritt des Landes 1973. Das Vereinigte Königreich galt als erbitterter Gegner der Politischen Union, wie die Vision von einer gemeinsamen Verfassung für ein politisches Europa genannt wurde. Neue Erkenntnisse aus britischen Archiven ergeben jedoch ein differenzierteres Bild. Ermutigt von dem europhilen Premier Edward Heath entwarfen Beamte in Whitehall eine Vision von einer Europäischen Union, die dem politischen System der heutigen EU erstaunlich nahekam: Die vielfach überforderte EG sollte langfristig in eine effiziente Union umgewandelt werden, nationale Souveränität schon im eigenen Interesse über einen „point of no return“ hinaus in der EU der Zukunft geteilt werden. Die Entwicklung in Brüssel im eigenen Sinne steuern, anstatt diese einfach abzulehnen und gesteuert zu werden, so lautete Heaths Anspruch. Jens Kreutzfeldt geht der Frage nach, warum Heath mit seinem Versuch scheiterte – und warum es der politischen Kultur Großbritanniens bis heute schwerfällt, sich auf langfristige europapolitische Zukunftsvisionen einzulassen.