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Fichte - Schelling: lectures croisées, gekreuzte Lektüren

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Welches Wissen hat die Philosophie? Wie kann die Philosophie prinzipiell über Subjektivität und deren Verhältnis zur Welt und zum generischen Sein sprechen? Und dies zumal aus der Perspektive einer menschlichen und damit endlichen Vernunft? Es sind diese damals wie heute wesentlichen Fragen, welche den so kontroversen wie fruchtbaren, in jedem Falle komplexen Dialog zwischen Fichte und Schelling um und nach 1800 motivierten. Das Verständnis der Philosophie als Idealismus, ursprünglich initiiert von Platon und erneuert durch Descartes, wird auf dieser Grundlage in Frage gestellt und auf die Höhe der Transzendentalphilosophie gehoben. In dieser Debatte werden die Theorien von Subjektivität und Absolutheit, von Wissen, Sein und Wirklichkeit in einer Weise verknüpft, welche die deutsche Philosophie und darüber hinaus gehend die Philosophie im Allgemeinen entscheidend beeinflusste. Im Verlauf der vierzehn hier vorgelegten deutschen und französischen Beiträge werden die wesentlichen Punkte dieser Kontroverse und ihrer diskursiven Folgen neu diskutiert. Innerhalb eines historischen Rahmens, der von der Wissenschaftslehre aus Fichtes Jenaer Zeit (1794) und den ersten Schriften Schellings bis hin zur Freiheitsschrift (1809) und den späten Vorträgen der Wissenschaftslehre bis zu Fichtes Tod 1814 reicht, werden nicht nur die Debatten bezüglich der Definition und der Prinzipien der Philosophie, des Umgangs mit dem Kantischen Erbe und der Möglichkeit einer Darstellung oder Erscheinung des Absoluten angeschnitten, sondern auch die Art und Weise, wie bestimmte Einzelthemen wie etwa die Theorien des Lebens oder der Zeit, die Philosophie der Moral, der Religion oder Kunst verhandelt werden.

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2010

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