Die holländische Genremalerei in Schwerin
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Der Begriff Genremalerei ruft jedem Kunstinteressierten einige der berühmtesten holländischen Gemälde vor Augen: Szenen des täglichen Lebens der einfachen Leute, der Bauern, Blicke in Interieurs wohlhabender holländischer Bürger, Straßen- und Kirmesszenen sowie besondere Augenblicke, pointierte Momente, Begegnungen, Festlichkeiten von Künstlern wie Carel Fabritius, Frans Hals, Gerard Dou oder Gerard van Honthorst. Erstmals wird das Alltägliche bildwürdig, das ist eine der großen Neuerungen der niederländischen Malerei im 17. Jahrhundert, dem sogenannten Goldenen Zeitalter. Bei den lebenssatten Darstellungen handelt es sich aber keineswegs um Abbildungen des Tatsächlichen. Die Kunstwissenschaften entdeckten in den letzten Jahren, dass das Leben der Bürger etwas vornehmer und das der Bauern ein wenig derber gezeigt wird: die Maler verschönerten die Schilderungen des Alltagslebens und machten sich das, was wie Alltag aussieht, auf subtile Weise dienstbar. Die Gemälde werden zum Lob des Alltags und zeigen in ihrer malerischen Pracht raffinierte Bedeutungsspiele, die noch den heutigen Betrachter herausfordern und fesseln. Bauernschenken, Musikantenfiguren, Fischverkäufer am Strand und Charakterköpfe, fröhliche Gesellschaften und vornehme Rendezvous, versonnene Leser und Reitergefechte – die Schweriner Sammlung niederländischer Malerei bietet mit mehr als 100 Werken einen besonders umfangreichen und attraktiven Einblick in das Thema Genre.