Verzugs-, Schadens- und Bereicherungszins

In der vorliegenden Arbeit werden die Regelungen der Verzinsungspflichten bei Zahlungsverzögerungen, d. h. bei unfreiwilliger Kreditierung, erörtert. Im Vordergrund stehen dabei Verzugs-, Schadens- und Bereicherungszinsen. Einleitend wird diskutiert, wie diese Verzinsungspflichten begründet werden. Dazu gehören der Ausgleich des Verzögerungsschadens oder des ungerechtfertigen Verzögerungsgewinns sowie die generalpräventive Verhinderung von volkswirtschaftlich schädlichen Zahlungsverzögerungen. Nach einer historisch-vergleichenden Einführung werden folgende vier Fragen der Verzinsungspflicht vertieft behandelt: Das Objekt der Verzinsung, der Beginn der Verzinsung, die Höhe des Zinssatzes sowie der Untergang respektive die Verjährung der Zinsforderung. Der Autor erläutert die jeweilige Regelung im schweizerischen Privatrecht und vergleicht diese Normen mit denjenigen im europäischen Umland und in verschiedenen internationalen Normenwerken (dem UN-Kaufrecht, den Principles of International Commercial Contracts und der Europäischen Richtlinie zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr). Der Autor kommt zur Schlussfolgerung, dass die Bestimmungen im schweizerischen Privatrecht teilweise an die Regelung der genannten Normenwerke und des europäischen Umlands angepasst werden sollten.