Spiegelungen
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'Antike und Gegenwart in Beziehung zueinander zu bringen, ihre Verbindung neu zu durchdenken' – dieses Vorhaben bestimmt auch den zweiten Band der Gesammelten Vorträge von Margaretha Huber, das 'Ideenprogramm ' ihrer philosophisch-ästhetischen Studien, ihre hier vorgestellte römische Forschungsarbeit. Das Verhältnis von Bild und Wirklichkeit, behandelt als eine die europäische Geistesgeschichte durchwirkende Grundthematik, steht im Mittelpunkt dieser Studien. In den Simulationskünsten der heutigen Bildtechniken wirkt das Modell einer 'Naturnachahmung' fort, deren Bestreben es ist, das Lebendigscheinen des Bildes, den Eindruck seiner Lebensechtheit hervorzurufen. Die Entstehung dieses immer noch aktuellen Bild typus wird in den vorliegenden Texten zur Erinnerung gebracht. Die Vorgeschichte der heutigen Bildauffassung, bis in die Antike zurückverfolgt, zeigt die künstlerischen Abbildtechniken in engster Verbindung mit Darstellungstechniken des logisch-philosophischen Denkens. Die platonische Philosophie – Hintergrund der Erörterungen zu den Anfängen der Technik, der Kunst – erscheint in diesen Studien in einem radikal neuen Licht. Margaretha Huber versteht ihre Forschungsarbeit als Beitrag zur Aufklärung des europäischen Vernunftdenkens, die besondere Aufmerksamkeit gegenüber dem Bildproblem verlangt, gerade heute, wo – nach Auffassung der Philosophin – das Denken gefährdet ist, in Bildund Datenströmen unterzugehen, die es freilich selbst erzeugt, zu einseitig technischem Wissen geworden. Margaretha Huber vermag das Denken wiederzubeleben, seinen Gang durch unendlich labyrinthische Spiegelungen hinein in die Wirklichkeits ferne der absoluten Bilder zu unterbrechen – durch Gedanken, die an das Schöne der Kunst, an das Wirkliche erinnern.