Umbrüche
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Von der Nazi-Eliteschule in die Sozialistische Einheitspartei, vom DDR-Nomenklaturkader zum Redakteur im Springer-Konzern, vom gefragten Experten zur ABM-Stelle Heiner Klinge, eine deutsche Nachkriegsbiografie. An einem Sommertag des Jahres 1979 druckt die Singapur Straits Times auf ihrer Titelseite die Nachricht: „Heute ist der Korrespondent der ostdeutschen Nachrichtenagentur ADN, Herr Heiner Klinge, nach Westdeutschland desertiert.“ Kurz darauf wird in Ost-Berlin der Haftbefehl wegen „Republikflucht“ erlassen. Klinge – von einstigen DDR-Genossen als Verräter beschimpft und im Westen als potentieller Spion beargwöhnt – gibt seinen Lesern authentische Einblicke in außergewöhnliche Jahrzehnte deutscher Geschichte. Die Ost-West-Konfrontation erlebt er während seines Studiums im Mao-Zedong-China der 50er Jahre, in der Berliner Zentrale der staatlichen Nachrichtenagentur ADN, als Auslandskorrespondent und DDR-Reisekader in Afrika, Asien und der Sowjetunion. Nach seiner Flucht in die Bundesrepublik arbeitet er zunächst für den ärgsten „Klassenfeind“, den Springer-Konzern. Schließlich verschlägt es ihn ins Saarland, als ABM-Kraft für die Regierung Oskar Lafontaine. Die Wiedervereinigung überrascht ihn. Eine (Nach)Kriegsbiografie.