Simon Wachsmuth, Aporia, Europa
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Konstruktion und Rekonstruktion von Geschichte sind zentrale Themen im künstlerischen Werk von Simon Wachsmuth. Ausgangspunkt für des Künstlers Beschäftigung mit der Frage nach der Bedeutung von Legenden für kulturelle Identität und nach Ungereimtheiten in der europäischen Geschichtsschreibung ist der Freskenzyklus „Die Legende vom wahren Kreuz“ von Piero della Francesca. In der Gemäldeserie „Fehlstellen“ überträgt Wachsmuth die fehlenden, zerstörten Stellen der Fresken mit schwarzer Farbe auf Leinwand, wodurch fiktive Landkarten entstehen, die er mit aktuellen Zeitungsausschnitten zum EU-Beitritt der Türkei und alten Fotografien von Istanbul bestückt. In der Gegenüberstellung der in den Fresken thematisierten Kreuzzüge zur Eroberung Konstantinopels mit der Diskussion um die EU-Außengrenzen offenbart Wachsmuth die ständigen Ideologisierungen und Verschiebungen von Machtverhältnissen zwischen Ost und West.