Evolution und Religion
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Gesänge zur Lyra, Sehnsüchte der Natur- und Liebeslyrik, kultivierte Schöpfungen der Evolution, dienen letztlich demselben Zweck wie pheromonal wirksamer Maiglöckchenduft, der Eizelle und Spermium zusammenführt. Wie die Quantentheorie auf die Einheit der Materie und ihres gemeinsamen Ursprungs verweist, so kündet die Evolutionstheorie von der Einheit der planetaren Lebensgemeinschaft, die sich auf jene Einzeller zurückführen lässt, die den universellen Triplettcode und die epigenetische Regulation erfanden. Der Autor, Biologe, Nervenarzt und als Hochschullehrer in der Hirnforschung tätig, legt uns nahe, den in gemeinsamer Stammesgeschichte universell programmierten „Willen zum Leben“ im A. Schweitzerschen Sinne zu respektieren und zu verstehen, dass wir unsere Existenz einem komplexen und sensiblen Artenbeziehungsgefüge verdanken, das wir nicht länger ungestraft missachten dürfen. Dagegen mutet äußerst egozentrisch an, allein dem Menschen und sogar seiner befruchteten Eizelle (Zygote) eine „unantastbare Würde“ beizumessen, sie aber nahen tierischen Verwandten abzusprechen. Eine solche theologisch gefärbte Denkweise von der „Gottesebenbildlichkeit“ des Homo sapiens vergiftet eine differenzierende Haltung gegenüber dem ethischen Problem der Präimplantationsdiagnostik bei erstaunlicher Toleranz gegenüber Folterregimen der Massentierhaltung. Gewissen, Ästhetik, Ethik und Freier Wille eines hierfür determinierten Gehirns und selbst die Kulturleistung der Religion werden in ihrer genetischen Veranlagung als Selektionsleistungen der Evolution gewürdigt, die sowohl zur sozialen Stabilisierung und Kooperation als auch zur göttlich gerechtfertigten Kriegsführung (deus vult) prädisponieren. Der ubiquitäre Missbrauch im ideologischen „Kampf der Kulturen“ für imperiale Ressourcenkriege mahnt uns dringend, mit sozialer Vernunft friedensstiftend gegenzuhalten. Die anderen zwei Teile der Trilogie: „Bruder Villon“ Von Ängsten und von Freuden - Vagantenlyrik und Essays (ISBN: 978-3-86805-712-6) und „Obamas Seiltanz - Friedens- kontra Kriegskultur“ Ein lyrisch-prosaischer Appell an die Vernunft im historischen Abriss seit dem Serbien-Kosovo-Krieg