Niederländische Religionsgeschichte
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Eijnatten und Lieburg richten sich in Ihrer Darstellung von 2000 Jahren Religionsgeschichte nach der »gebräuchlichen« Geschichte, die mit den vorhandenen schriftlichen Quellen beginnt. Für die Niederlande handelt es sich dabei um die Periode, in der das ehemalige römische Weltreich durch Eroberungen oder Eingliederungen zu seiner Größe kam. Mit dem Antritt des Augustus (63 v. Chr. bis 14 n. Chr.), dem ersten römischen Kaiser, fiel ein Teil der Niederlande unter die pax romana, den »Römischen Frieden«. Die Autoren widmen sich den Menschen, die einmal das heutige niederländische Kerngebiet bevölkert haben. Sie beschränken sich auf ein Gebiet, dessen räumliche Begrenzungen noch vor einigen Jahrhunderten relativ willkürlich erschienen. Die Vorstellung von einem in sprachlicher und kultureller Hinsicht homogenen Volk, das eine gemeinsame Geschichte erfahren hat, ist allerdings kaum 250 Jahre alt. Doch bis heute scheint die Vorstellung von einer politischen Einheit noch immer eng in dem kulturellen Bewusstsein der Bevölkerung verankert zu sein. Auf dieser Tatsache basiert die Entscheidung, die »Region« Niederlande zum Ausgangspunkt einer zwanzig Jahrhunderte umfassenden Religionsgeschichte zu machen. Innerhalb einer handlichen Übersicht legen die Autoren ihr Augenmerk auf die politischen, sozialen und kulturellen Voraussetzungen, die die Entwicklungen religiöser Vorstellungen und Praktiken innerhalb des öffentlichen Bereiches möglich gemacht haben. Dabei stellen sie eine Skala religiöser Ausformungen und Äußerungen, verbunden mit diversen religiösen Richtungen, Gruppen und Kirchen ausführlich dar.