Ruhe und Schlaf bei Säugetieren
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Die Verfasserin hat auf Grund jahrelanger Studien sich die Aufgabe gestellt, die biologische Bedeutung sowie alle mit dem Ruheverhalten zusammenhängenden Fragen zu untersuchen. Während der Ruhe, die sich mit einer Restitution des Nervensystems verbindet, nehmen die Tiere, deren Ruhebedürfnis von vielen Bedingungen ihrer Lebensweise und des Stoffwechsels abhängt, unterschiedliche Stellungen ein, um eine Entlastung einzelner Körperteile und eine allgemeine Entspannung am besten herbeizuführen. Maßgebliche Faktoren sind auch der Schutz vor schädlichen Witterungseinflüssen und vor Feinden. Oft werden Tarnstellungen eingenommen. Bei manchen Gruppen ist die mehr oder weniger modifizierte Embryonalstellung offenbar die vorherrschende Schlaf- und Ruhehaltung geblieben. Vielfach sind diese Stellungen und Verhaltensabläufe stammesgeschichtlich zu erklären. So deuten die Umdrehungen eines Hundes vor dem Niederlegen auf das Zubereiten des Lagers im hohen Steppengras hin. Baumleben und Leben im Wasser führen zu besonderen Anpassungen bei den Ruhestellungen. Bei Haus- und Zootieren hat der Mensch vielfach in das Ruhe- und Schlafbedürfnis eingegriffen; manche Tierarten sind unter dem Einfluß menschlicher Störungen zu Dämmerungs- und Nachttieren geworden. Das Ruheverhalten unterliegt einem 24-Stunden-Rhythmus, dem die Forschung in den letzten Jahren intensive Studien gewidmet hat. Die Verfasserin hat ihre Untersuchungen vor allem unter verhaltenskundlichen Gesichtspunkten durchgeführt. Sie zeigt uns, was man aus der nachdenklichen Betrachtung ruhender Tiere, die man gewöhnlich kaum beachtet, alles lernen kann. Wer dieses Bändchen gelesen hat und mit offenen Augen Tiere beobachtet, findet das Leben in all seiner Vielfalt auch. im Schlafe!