Ökonomische Effizienz und gesellschaftlicher Ausgleich
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Wie findet man die richtigen Mitarbeiter? Eine Frage, die bereits nach dem Ersten Weltkrieg die deutsche Wirtschaft unter den Bedingungen wachsender internationaler Konkurrenz und kriegsbedingter Modernisierungsrückstände beschäftigte. Damals trat eine junge Wissenschaft an, diese Frage zu beantworten – die industrielle Psychotechnik. Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit begründen den Erfolg der industriellen Psychotechnik in den Unternehmen der frühen zwanziger Jahre. Die Anwendungsdisziplin bietet Antworten und Handlungsanweisungen in einer Phase gesellschaftlichen und ökonomischen Umbruchs, indem sie den Stellenwert des Menschen im Produktionsprozess beschreibt. Die institutionenökonomisch und kulturwissenschaftlich fundierte Untersuchung der Geschichte der industriellen Psychotechnik gibt daher Einblicke in Organisationsstrukturen der deutschen Großindustrie sowie ihre Umstellung auf die gewandelten gesellschaftlichen Verhältnisse in den Jahren der Weimarer Republik. Zugleich leistet Katja Patzel-Mattern aus der Perspektive des institutionellen Lernens im Verhältnis von Wissenschaft und Praxis einen Beitrag zu zeitlich übergreifenden Fragen des gesellschaftlichen Wandels.