Irans neuer Umbruch
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Unzählige Menschen gingen im Sommer 2009 im Iran auf die Straßen, um friedlich gegen die „Wahlen“ zu protestieren. Eine neue soziale Bewegung schien sich zu etablieren. Es wurden Bilder gezeigt, die so gar nicht zu den stereotypen Nachrichten über den Iran passen wollten. Es war und ist nicht einfach, sich ein differenziertes Bild über die damaligen Geschehnisse im Iran zu machen; die Mehrheit der Medien zeichnete ein Zerrbild der Realität. Möchte man die Entstehung und Entwicklung dieser sozialen Bewegung, der „Grünen Bewegung“ Irans verstehen, kommt man an der Lektüre des Essays von Dawud Gholamasad nicht vorbei. Der Autor bietet eine erfrischend neue Perspektive, indem er mit Hilfe des sozialpsychologischen Ansatzes nach Fromm zahlreiche Prozesse der iranischen Gesellschaft zu erklären versucht. Dieses Buch ist ein Brückenschlag zwischen Empirie und Theorie, zwischen politischem Essay und menschenwissenschaftlicher Auseinandersetzung, zwischen Anklage an das alte Regime und Aufforderung an die neue Bewegung. Somit ist es auch ein Plädoyer für die Stärkung der Menschenrechte im Iran, für die Stärkung der humanistischen Ideen der „Grünen Bewegung“ und für die Stärkung derjenigen Stimmen aus „dem Westen“, die die Demokratisierungsprozesse im Iran unterstützen wollen.