Spezialisierung und Professionalisierung
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Der Band dokumentiert die Ergebnisse einer internationalen Tagung in Trier, die in Kooperation zwischen dem „Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrum“ und dem Projekt A 9 „Visualität der Diplomatie im europäischen Spätmittelalter. Die symbolische Inszenierung in der internationalen politischen Kommunikation“ des Sonderforschungsbereichs 496 der Universität Münster ausgerichtet worden ist. Die zehn innerhalb des Bandes versammelten Beiträge beschäftigen sich mit der in der Forschung lange vernachlässigten städtischen Ausprägung von Außenpolitik während des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. Sowohl die auswärtige Politik der Städte als auch die Kompetenzen und Handlungsspielräume der städtischen Gesandten als deren maßgeblichen Trägern wurden dabei insbesondere innerhalb der traditionsreichen Diplomatiegeschichte maßlos unterschätzt, wofür etwa die bekannte und lange Zeit als Standardwerk geltende Studie Viktor Menzels aus dem Jahre 1892 ein besonders augenfälliges Beispiel bietet. Erst in jüngerer Zeit setzt ein langsamer Wandel in der Wahrnehmung und Bewertung des städtischen Gesandtschaftswesens ein, der etwa durch eine stärkere Fokussierung auf die nachweisbaren Maximen städtischer Diplomatie den Notwendigkeiten der nach außen gerichteten Politik urbaner Zentren Rechnung trägt. Hier setzen auch die Beiträge des vorliegenden Bandes an, der sich in drei Teile gliedert. Während zunächst mit Blick auf die städtische Außenpolitik zentrale Forschungsfelder und allgemeine Perspektiven der Forschung aufgezeigt werden, widmet sich der zweite Teil anhand von Fallstudien der Kommunikationsintensivierung und den Tendenzen einer Institutionalisierung von Außenpolitik im Rahmen bündischer Beziehungen. Der dritte Teil schließlich beschäftigt sich ebenfalls anhand von Fallstudien mit den Trägern der städtischen Außenpolitik und fragt nach Aspekten der Spezialisierung und Professionalisierung auf diesem Gebiet während des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. Insgesamt dokumentiert die Vielfalt der in den Beiträgen aufgezeigten Befunde die Notwendigkeit für eine weitere multiperspektivische Erforschung des bis dahin wenig untersuchten Themas der städtischen Außenpolitik. Über die Reihe: Die Publikationsreihe „Trierer Beiträge zu den historischen Kulturwissenschaften“ versteht sich als Forum für historisch orientierte und fächerübergreifende Forschungen aus dem Bereich der Kulturwissenschaften. Neben Sammel- und Tagungsbänden wird das Spektrum der Reihe auch monographische Studien und Ausstellungskataloge umfassen. Als Herausgeber der Buchreihe fungiert der Vorstand des im Rahmen der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz finanzierten, an der Universität Trier angesiedelten „Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrums“ (HKFZ) Trier. Das derzeitige Forschungsthema des HKFZ „Räume des Wissens – Orte, Ordnungen, Oszillationen“ wird in vernetzten Projektgruppen an der Universität Trier sowie in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus dem In- und Ausland bearbeitet.