1809 - neue Forschungen und Perspektiven
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DIESES BUCH ZEIGT DAS AUSEINANDERDRIFTEN VON GEDENKKULTUR UND HISTORISCHEN FAKTEN ZUM TIROLER AUFSTAND 1809 und beleuchtet auch die Sichtweise der damaligen Kritiker und Gegner. Das „öffentliche“ Erinnern an den Tiroler Aufstand 1809 gegen die bayerische Herrschaft im Gedenkjahr 2009 hat immer wieder gezeigt, dass Gedenkkultur und Historie, Jubiläumsdiskurs und historische Kenntnis sich in den letzten hundert Jahren weit auseinanderentwickelt haben. Das vorliegende Buch will dieser Entwicklung gegensteuern. In kurzen Zusammenfassungen werden die neuesten Forschungsergebnisse über den Tiroler Aufstand 1809, die eine jüngere Wissenschaftlergeneration aus Anlass des 200-jährigen Gedenkens in umfangreichen separaten Monographien vorgelegt hat, vorgestellt. Zudem wird die Perspektive über den Raum des Bundeslandes Tirol und Südtirols hinaus erweitert, etwa auf die Einstellung des gern vernachlässigten ehemaligen südlichsten Tiroler Landesteils, des Trentino, aber auch auf die Sicht der damaligen Gegner, der Bayern und Franzosen. Schließlich wird auch den frühesten bildlichen Kunstwerken zur Tiroler Erhebung nachgegangen, deren Rezeption im Hinblick auf die Entwicklung der späteren Erinnerungskultur zum „Tiroler Schicksalsjahr“ nicht zu unterschätzen ist. AUS DEM INHALT: REINHARD STAUBER Widerstand gegen Napoleon. Tradition, Resistenz und die europäische Dimension des Aufstandes von 1809 REINHARD HEYDENREUTER Das Königreich Bayern und der Tiroler Aufstand von 1809 MARTIN P. SCHENNACH „ces populations plutot fanatisées que coupables“ Französische Sicht(en) auf den Tiroler Aufstand von 1809 ANDREAS OBERHOFER Andreas Hofers Briefe und Schreiben: Alte Hüte oder neue Chancen? MARCO BELLABARBA Una crisi di fine secolo. Il 1809 nelle testimonianze trentine MARTIN P. SCHENNACH Kommunalismus als Strukturprinzip? Der Tiroler Aufstand von 1809 und die Tradition frühneuzeitlicher Revolten MARKUS NEUWIRTH Schlegel, Metternich, Eichendorff, Müller, Bartholdy, Humboldt: Bildstrategien der Hofer-Verehrung als Dilemma der Romantik