Mathematische Naturphilosophie, Optik und Begriffsschrift
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Allen widrigen Zeitumständen zum Trotz überstand die Alma Mater Jenensis als Landesuniversität der thüringischen Herzogtümer die Phase des Universitätssterbens am Anfang des 19. Jahrhunderts und behauptete ihren Platz in der deutschen Universitätslandschaft. Belastet von einer permanent unzureichenden Finanzausstattung stellte sie sich den neuen, durch die Ausdifferenzierung der Wissenschaften ständig wachsenden Herausforderungen in Forschung und Lehre. In Mathematik und Physik ist dieser Weg gekennzeichnet durch eine fast acht Jahrzehnte andauernde Repräsentanz beider Disziplinen durch nur einen gemeinsamen Lehrstuhl und eine fast ebenso lange Verknüpfung mit philosophischen Forschungen, insbesondere mit der mathematischen Naturphilosophie von Jakob Friedrich Fries. Überraschend und beeindruckend zugleich ist dann der Aufschwung im letzten Drittel des Jahrhunderts. Durch die Person Ernst Abbe und dessen Zusammenarbeit mit Carl Zeiss entstand jene enge Verbindung von theoretischer und experimenteller Forschung sowie gerätetechnischer Realisierung, die den Weltruhm der Zeiss’schen Geräte begründete und nachhaltig sowie fördernd auf die Entwicklung der Universität zurückwirkte. Mathematik und Physik erhielten nun eigene Lehrstühle. Während in der Physik neben die optischen Untersuchungen einige Spezialforschungen auf kleineren Gebieten traten, ragt in der Mathematik das nur von wenigen Zeitgenossen anerkannte bedeutende logische Werk Gottlob Freges hervor.