Einbildungskraft als Organon der Ethik
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Vorliegende Studie wagt die ungewöhnliche Zusammenschau zweier Dichter, deren Werk unterschiedlicher nicht sein könnte: Novalis und Leopardi. Während Novalis' Schriften sich selbst in ihren eher düsteren Teilen stets von der Sinnhaftigkeit unserer Existenz überzeugt zeigen, stellt der zum Nihilismus tendierende Leopardi die Nichtigkeit all unseres Tuns und Strebens heraus. Die Studie zeigt, inwiefern beide Denkbewegungen derselben Grundhaltung entspringen. Ausgehend von der philosophischen Analyse menschlichen Daseins erkennen beide Denker in der Imagination das Schlüsselvermögen für eine dem Dennoch verschriebene Lebenspraxis, in welcher der Dichter die Rolle eines 'Seelenarztes' übernimmt. Dass sich bei Leopardi Ethik und Poetik im Rahmen einer Reflexion über die Romantik und das Romantische verschränken, verleiht dieser Gedankenkonstellation ihren besonderen Reiz.