José Hierro
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Die Lyrik José Hierros wurde 1998 zwar mit dem renommierten Cervantes-Preis ausgezeichnet, blieb dem an spanischer Literatur interessierten deutschsprachigen Publikum bisher aber weitgehend unbekannt. Die Studie möchte dies ändern und zeigt Zugangswege zum Werk Hierros auf, die auch in der internationalen Forschung bisher nicht beschritten worden sind. Insbesondere im Prozess der Annäherung seiner Gedichte an die Grenze des Unsagbaren weist José Hierros Lyrik eine Reihe von Merkmalen auf, die ihn zu einem typischen Vertreter der Moderne machen. Dazu zählen in erster Linie die Vielstimmigkeit des lyrischen Subjekts und eine damit einhergehende Vielfalt von Sprecherperspektiven, die dialogischen Strukturen in einem poetischen Maskenspiel unter Verwendung von Rollen und Themen der europäischen Kulturgeschichte, das über die Grenzen der spanischsprachigen Literatur hinausreichende dichte Netz intertextueller Referenzen, die Hinwendung zu einer im eigentlichen Wortsinn „mystischen“ Wirklichkeitsauffassung und -darstellung mittels der poetischen Halluzination sowie die intensive Auseinandersetzung mit dem schöpferischen Prozess und seine sprachliche Objektivierung im metapoetischen Gedicht. Die einseitige Klassifizierung des Dichters als „poeta social“, wie in zahlreichen literaturgeschichtlichen Darstellungen geschehen, darf vor dem Hintergrund der Ergebnisse dieser Studie endgültig als überwunden betrachtet werden. Die Studie enthält eine umfängliche Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse in englischer und spanischer Sprache.