Der Text als Soundtrack – der Autor als DJ
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Welche Hautfarbe hat Mariah Carey? Welches politisch- revolutionäre Potential entfalten Strumpfhosen? Was sind menstruierende Männer? Und warum dient die Musik als wiederkehrendes Motiv in den Romanen von Musiker, Kolumnist, Essayist, DJ und Schriftsteller Thomas Meinecke (*1955)? Hybride Identitäten in seinen Texten, begünstigt durch Postmoderne und postkoloniale Debatte, dienen als Voraussetzung und gleichzeitig als Essenz des Pops, in dessen Kontext Meineckes Romane eingeordnet werden. Durch literarische Produktionsmethoden, die an DJ-Techniken aus der DJ-Culture erinnern, werden literarische Rhythmen entfaltet, die als Vehikel fungieren, um zwischen dem Autor und seiner Leserschaft zu interagieren. Das ‚Sample’ in der DJ-Culture (abgeleitet von Derrida und entgegen Saussure) wird vorgestellt ebenso wie der Unterschied zu Zitaten in der wissenschaftlichen vs. belletristischen Literatur. Dies eröffnet auch den postmodernen Diskurs um Plagiat und geistiges Eigentum: In wieweit ist der literarische DJ originell? Welche politische Funktion hat das literarische Zitat in der DJ-Culture? Mit Methoden der Cultural Studies wird Meineckes literarisches Mixing, Remixing und Scratching nationaler, ethnischer, sexueller und geschlechtlicher Identitäten dekonstruiert und die Funktion der beschriebenen Identitäten, sowie die Rolle von Autor und Leser innerhalb des gesellschaftlichen Machtgefüges untersucht.