Pechschwarze Pädagogik
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Die hier gesammelten Lebensgeschichten berichten über die Erziehungsdiktatur von Eltern, Großeltern, Lehrern und Heimerziehungs- und Gefängnispersonal. / Die authentischen Beschreibungen der Autorinnen und Autoren über die Lebenszeit, in der sie noch nicht in der Lage waren, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, sind bisweilen tieftraurig und evozieren im Rückblick auf diesen Lebensabschnitt immer wieder ein bedrückendes Erstaunen darüber, dass das alles überhaupt möglich war. / Das trostlose Versagen in der Erziehung gegenüber den Schutzbefohlenen wirft auch die Frage auf: Weshalb handelten die Erziehungsberechtigten so und nicht anders? Antworten liefert diese Anthologie nur individuell, der Streifzug durch Jahrzehnte deutsche Lebenswirklichkeiten und Erziehungsmodelle ist bitter und milieuübergreifend. / Allerdings - trotz oder vielleicht wegen der Handgreiflichkeiten der Erwachsenen - gelang es dem patzigen und fantasievollen Kinderprotest gegen die Attacken, manch kuriose Situationen zu schaffen. / Es finden keine tiefenpsychologischen Grabungen statt, was zu Tage gefördert wird, sind sehr persönliche Beschreibungen aus einer lang zurückliegenden Kindheit und Jugendzeit. / Trotz aller Tristesse in manchem Lebenslauf gibt es auch ein winziges frohgemutes Erstaunen darüber, dass dennoch fast alles gut wurde: Die Blessuren, die davongetragen wurden, sind verheilt - und wenn nicht, dann hilft nur noch der Griff in den Fragmentbaukasten Erinnerung als Antiserum zur Bannung der Dämonen. Wann hört Kindheit auf? Wie ein roter Faden zieht sich die Selbstbehauptung und Neufindung der Autorinnen und Autoren durch dieses Werk: Trau keiner Autorität, glaub niemandem, hinterfrag alles, erfind dich neu. Abseits der scheinbar vorherbestimmten Wege. Ein Moment der Freiheit, mehr kann man wohl nicht erwarten. / Eine Bildgalerie präsentiert Geschnitztes, Gemaltes und Gezeichnetes zum Thema Pechschwarze Pädagogik.