Operation Merkur
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Im Mai 2011 jährt sich die Schlacht um Kreta 1941 zum 70ten Mal. In dieser Schlacht wurde die neue Waffe der Luftlandeeinheiten zum ersten Mal in der Geschichte operativ eingesetzt. Es war ein Wagnis, wie es die Kriegsgeschichte noch nicht gesehen hatte, zumal die Verteidiger Kretas die Pläne der Deutschen durch die nachrichtendienstlichen Informationen „Ultra“ im Detail kannten und sich entsprechend vorbereitet hatten. Nach 70 Jahren ist es an der Zeit, ein synoptisches Bild der „Operation Merkur“ zu verfassen. Ausgehend von Clausewitz’ berühmtem Satz, dass der Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist, betrachtet Heinz A. Richter in seiner Studie die Schlacht um Kreta nicht isoliert als ein rein militärisches Ereignis, sondern als Teil der damaligen politischen und militärischen Auseinandersetzung zwischen der britischen Welt und ihren Verbündeten mit den Achsenmächten. Damit ist die Darstellung, soweit sie die Vorgeschichte betrifft, auch ein Stück Diplomatiegeschichte. Zugleich werden die unterschiedlichen strategischen Konzeptionen der beiden Konfliktparteien analysiert, wobei auch die internen zum Teil divergierenden deutschen Planungen zwischen dem Heer auf der einen und der Marine und der Luftwaffe auf der anderen Seite berücksichtigt werden. Ausführlich wird auf die operative Planung beider Seiten eingegangen. Bei der Schilderung der Schlacht selbst werden schließlich die taktische Umsetzung und parallel die Auswirkungen in Nahost und in London beobachtet. Richters Analyse erfolgt so gewissermaßen von oben nach unten, bewusst im Gegensatz zu den meisten anderen Studien, deren Schwerpunkt in der Regel auf der Taktik liegt.