Le Corbusier
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Le Corbusier galt als Vertreter einer rationalistischen Moderne – bis er die Wallfahrtskirche von Ronchamp baute. Er behauptete, er habe sich dabei von Strandgut inspirieren lassen. Was steckt hinter dieser Geschichte? Der Band untersucht die Rolle der Fundstücke für das architektonische Denken Le Corbusiers und führt zu den Quellen einer Entwurfstheorie, die Architekten bis heute beeinflusst. Ausgangspunkt dieser Studie über den Schweizer Architekten Le Corbusier (1887–1965) ist die Wallfahrtskirche von Ronchcamp. 1955 am Fuße der französischen Vogesen errichtet, sorgte dieser Bau weltweit für Aufsehen. Mit seinen geschwungenen Formen, der unregelmäßigen Fensterverteilung und dem sich wölbenden Dach entsprach es zum einen so gar nicht den bisherigen Vorstellungen von Kirchenbauten. Zum anderen schien er sich radikal von Le Corbusiers bisherigen Bauten zu unterscheiden. Auch die Anhänger des Architekten waren irritiert. Wie es zu diesem gänzlich anderen Entwurf kam, beschreibt der vorliegende Band: Le Corbusier besaß eine riesige Sammlung von Strandgut und diese Objekte entpuppen sich als der Schlüssel zu seiner Architektur. In der Auseinandersetzung mit den seltsamen, doppeldeutigen Formen, die er immer wieder zeichnete und nachbaute, entwickelte er eine Theorie des Entwerfens, die die Moderne veränderte und bis heute Architekten auf der Suche nach neuen Formen prägt. Maaks Streifzug über die Strände der Moderne führt zu einer Theorie des Entwurfs, in der das vieldeutige, poröse, fragmentierte Objekt als Denkmodell des offenen Raums eine zentrale Rolle einnimmt. Und er zeigt, welche Rolle auf Le Corbusiers manischer Suche nach dem Neuen die Literatur, die Malerei und der andere große Muschelsammler und Theoretiker der porösen Form, der Poet Paul Valéry, spielten.