Akademischer Alltag zwischen Ausgrenzung und Erfolg
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Die Berliner Universität genoss in der deutschen Universitätslandschaft des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts den Ruf einer liberalen und offenen Lehranstalt. An ihr versammelten sich zahlreiche Wissenschaftler jüdischer Religion und Herkunft, darunter auch nicht wenige Nobelpreisträger. Wissenschaftliche Leistungen erleichterten allerdings nicht immer die Hochschulkarriere, und so kann die Geschichte der Juden an der Hauptstadtuniversität als eine Geschichte des Erfolgs und gleichzeitig einer rassistisch, aber auch politisch motivierten Ausgrenzung geschrieben werden. Dieser scheinbare Widerspruch spiegelt sich einerseits in den Zahlen von Dozenten, die den Eingang in das universitäre Berufsleben gefunden haben, andererseits in den Schwierigkeiten ihres beruflichen Fortkommens wider. Obwohl niemals Teil der offiziellen Hochschulpolitik, spielten Religion, Nationalität, Herkunft, Geschlecht und politische Orientierung eine oft entscheidende Rolle bei Ernennungen von Ordinarien, und diese waren es, die das Geschehen an der Universität allein bestimmten und bewachten.