Philosophische Terminologie in psychologisch-soziologischer Ansicht
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Tönnies’ „Terminologie“ stellt eine Fortführung seiner bereits 1887 formulierten erkenntnistheoretischen Reflexionen dar und ist somit nach seiner eigenen Auffassung eine Tochter von „Gemeinschaft und Gesellschaft“, mit der er seine sprachphilosophischen Überlegungen mit einer systematischen Geschichte der philosophischen Terminologie seit dem 17. Jahrhundert in eine umfassende geltungslogische Zeichentheorie integrierte. „Terminologie ist ein Erzeugnis menschlichen Willens, aber auch das Denken und Erkennen selber ist Tätigkeit, worin sich Wille ausdrückt. Wenn ein energischer, gleichartiger, gleichgerichteter Wille zur psychologischen und philosophischen Erkenntnis vorhanden wäre, so würde die Einmütigkeit des Denkens sich bald in Einmütigkeit über Benennungen umsetzen. Warum jener Wille nicht vorhanden ist? Diese Frage führt uns auf einige Nebenursachen des pathologischen Phänomens, das wir betrachten.“ (Ferdinand Tönnies) „Neben „Gemeinschaft und Gesellschaft“ stellt die „Philosophische Terminologie …“ das zweite zentrale erkenntnistheoretische Werk des Soziologen Ferdinand Tönnies dar. Darin nimmt er die postmoderne soziolinguistische Diskussion, den linguistic turn in den Sozialwissenschaften vorweg. Es ist bezeichnend für das desolate historische Denken innerhalb der Sozialwissenschaften heute, dass dieses zentrale Werk weitgehend vergessen wurde, obwohl die englischsprachige Originalfassung seinerzeit in London sogar mit dem renommierten Welby-Preis ausgezeichnet wurde.“ (Arno Bammé)