Die Gegenwart des Sexuellen
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Was an der Sexualität heute vor allen anderen Hinsichten beeindruckt, ist ihre Präsenz. Sie hat, wie in keiner anderen Epoche und Kultur, eine soziale Zentralität erlangt: sie ist allgegenwärtig in den öffentlichen Figurationen der Konsumwelt; sie ist Gegenstand der wichtigsten Debatten unserer Gesellschaften; sie bildet das zentrale Anliegen der Intimbeziehung, die ihrerseits zur Hauptsorge der Lebensgestaltung der Individuen geworden ist. Das Buch entfaltet Einsichten in die Wandlungsphänomene, die den Erlebnisbereich von Intimität und Sexualität heute prägen. Dabei geht es um den Niedergang der Verdrängung und die Wahl der sexuellen Orientierung, um Nacktheit und Begehrlichkeit von Körpern, um »postsexuelle« Motive in Fiktion, Klinik und Alltag, um das Sagen des Begehrens im zeitgenössischen Roman (etwa Houellebecqs), um die Intimisierung und »Geminierung« der Individualität unter den Bedingungen durchgehend ausdifferenzierter sozialer Kommunikation.