Zur lern- und bildungstheoretischen Verortung von Beratung als Beispiel humanistischer Pädagogik
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„Die Gesellschaft sucht den Menschen für bestimmte, klar definierte Zwecke zu begaben, die sich aus ihrem Interesse, einer gegebenen Machtlage, dem Entwicklungsstand ihrer Produktivkräfte ergeben. Sie begabt ihn nicht als Menschen, sondern immer nur partiell, sie bedarf seiner als Bruchstück. Der Rest mag im Dunkel bleiben oder von alten Göttern gefressen werden.“ (Heydorn 1979: 12) Vor dem Hintergrund gesellschaftlich erhobener Forderungen nach einer ökonomistischen Verwertbarkeit von allem und jedem, verwundert es kaum, dass diese Entwicklung auch den Bildungssektor sowie pädagogische Arbeitsfelder zu vereinnahmen droht. Im Interesse einer Konstituierung anpassungsresistenter Persönlichkeitsanteile sollen hiermit exemplarisch die Bedarfe einer herrschaftskritisch insinuierten Auseinandersetzung zur Persönlichkeitsentwicklung in Richtung auf Ich-Autonomie bildungstheoretisch und lerntheoretisch begründet werden. Die Reanimation von Subjektkapazitäten zugunsten einer verhältnissekritischen Selbstreflexion soll mithilfe einer konzeptionell fokussierten und auf pädagogische Implikationen bezogenen Spezifikation von Beratung die Aussicht auf eine Implementierung des Zeitphänomens Coaching als Momentum humanistischer Pädagogik tragfähig erscheinen lassen.