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Das brutale Spektakel der Folter, das Michel Foucault als „Fest der Martern“ bezeichnete, ist ein umstrittenes Thema der Filmgeschichte, das sich in verschiedenen Formen zeigt, von Splatterfilmen bis hin zu Pasolinis Salò. Ab etwa 2004 lässt sich jedoch eine neue, grausame Qualität der Folterinszenierung im amerikanischen Mainstreamkino beobachten, oft unter dem Label torture porn. Diese Entwicklung steht im Kontext einer Wiederkehr der Folter, wie die 2004 veröffentlichten Fotos aus dem US-Militärgefängnis Abu Ghraib verdeutlichen. Bemerkenswert ist der filmische Umgang mit der ästhetisch kalkulierten Inszenierung der Folter in Filmen wie Saw, Hostel oder The Passion of the Christ. Hier wird der kulturelle Exzess der Folter mit einem filmischen Exzess ästhetischer Mittel kombiniert, der die Gewaltsamkeit in einen transgressiven Genuss verwandelt. Wenn torture porn tatsächlich, wie oft kritisiert, eine Schaulust am Leid anderer kultiviert, stellt sich die Frage nach dem Verhältnis zwischen der Ästhetik dieser Filme und dem darin enthaltenen Sadismus. Florian Plumeyer untersucht vor dem philosophischen Hintergrund von Georges Bataille die Filme Saw und The Passion of the Christ, um den Zusammenhang zwischen kultureller Grenzüberschreitung der Folter und kinematografischem Exzess zu ergründen. Dabei wird sowohl der kulturelle Exzess der Folter als auch das medienspezifische Moment der Verausgabung betrachtet.
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Sadismus und Ästhetisierung, Florian Plumeyer
- Jazyk
- Rok vydání
- 2011
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