Welt als Text
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Im Kapitel Erzähltheorie werden den Ergebnissen der Diskussion mit R. Wellek, Käte Hamburger, G. Genette, Dorrit Cohn und ihren Nachfolgern neue Kommentare hinzugefügt. Hervorgehoben werden vor allem jene Begriffe des Autors, denen in der internationalen Rezeption besondere Aufmerksamkeit zu Teil wurde: Auktorialer Erzähler, Refl ektormodus, Typenkreis und seine Erklärung der Erlebten Rede. Der thematische Sprung zur Literarischen Imagologie bietet, ebenso wie der Übergang zum Themenbereich Telegonie – Fernzeugung, interessante Querverbindungen an. Die Wiederentdeckung dieses uralten, später verdrängten Motivs, erweist sich als außerordentlich fruchtbar, wie an den Wahlverwandtschaften demonstriert wird: War es wirklich doppelter Ehebruch? In den folgenden Kapiteln verdichten sich die Hinweise auf thematische Zusammenhänge, Analogien und Querverbindungen zwischen den hier behandelten Themen. Facta versus Ficta greift ein Problem auf, das gerade heute neue Aktualität gewonnen hat, sei es in der Debatte über die Historizität von Autobiografie (Günter Grass). Kriegsroman, Doku-Literatur etc. Auch das Werk von James Joyce liefert dafür und das nachfolgende Kapitel Belege. Aktualität kann auch Diskussion über Sex im Roman beanspruchen. Als vorläufige Eckpunkte der Entwicklung werden Lady Chatterley’s Lover (1928) und Jonathan Franzens Freedom (2010) vorgestellt. Am gesellschaftlichen und literarischen Problem der Darstellbarkeit von Sexualität im Roman zeigt sich besonders deutlich, wie sich die Grenze zwischen Realität und Fiktion immer weiter öffnet. Immer mehr Welt wird buchstäblich zum Text.