Eva Rosenstiel, Passage
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Immer schon war das Wesen des Bildes der Augenblick. Müssen wir die Gleichzeitigkeit des Bildes in ein sprachliches Nebeneinander übertragen, tun wir uns oft schwer. Womit anfangen, wie hierarchisieren? Die Bilder der 1951 in Hüfingen geborenen Künstlerin provozieren ein solches Scheitern. Denn Eva Rosenstiel integriert das Spiel mit der Oberfläche bereits in das Motiv. Da kann es sein, dass sie Spiegel mit aufgesetzten Farbflächen in Blumenbeete setzt, diese fotografiert und die Aufnahmen dann im Atelier weiter bearbeitet. Was dabei entsteht, ist eine Art Bildgewebe in verführerischen Farben. Obgleich Eva Rosenstiel oft fotografiert, ist sie durch und durch Malerin, nicht allein aus Misstrauen gegenüber der vermeintlichen Objektivität des Fotoapparates. Eva Rosenstiel interessiert der Prozess des Malens und nicht der oberflächige optische Anlass. Als „Schürfen in der Bildmaterie“ bezeichnet Dirk Teuber diese Vorgehensweise in seinem einleitenden Essay. Malerei ist bei ihr eine Form der Konzentration, ein Festhalten an einem Bild und das Sehen immer eine Lust. Viele der Arbeiten Eva Rosenstiels sind Übermalungen, meist von Fotos, die sie dann einscannt, ausdruckt und bearbeitet, doch auch die Zeichnung nimmt ihren Raum im Werk ein. „Passage“, der Titel der Ausstellung im Markgräfler Museum Müllheim im Blankenhorn Palais und des begleitenden Katalogbuchs, bezieht sich auf einen Studienaufenthalt der Künstlerin in der Stadt der Passagen Paris. Und derartige Übergänge sind auf eine sehr grundsätzliche Weise charakteristisch für die Werke von Eva Rosenstiel, die auf der Schwelle von Malerei und Fotografie und von Figuration und Abstraktion stehen.