Fehde und Blutrache als Beispiele nichtstaatlicher Konfliktlösung: rechtshistorisch und rechtsanthropologisch
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Diese Abhandlung wurde als vergleichend rechtshistorische und rechtsanthropologische Untersuchung angelegt, deren Ausgangspunkte die Betrachtung der Funktion wie des Funktionierens von „Recht“ in Gesellschaften ohne staatliches Zwangsmonopol sind. Ausgehend von einem komparativen Untersuchungsansatz analysiert das Werk, inwieweit das Ordnungsinstrument Fehde im deutschen Früh- und Spätmittelalter, in Montenegro vor 1851 und bei den Nuer im südlichen Sudan rechtliche Qualitäten aufzuweisen hat. Die Untersuchung von Fehde und Blutrache sowie der notwendigerweise damit verbundenen Sühne auf ihre rechtliche Qualität führt zu dem, nur auf den ersten Blick paradoxen Ergebnis, dass sowohl die Fehde, als auch die Blutrache und insbesondere die Sühne der Fehde durch Elemente der Verfahrensgerechtigkeit charakterisiert und legitimiert sind.