Bürgerliche Gesellschaft
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Die bürgerliche Gesellschaft ist bis heute eine zentrale Kategorie des politischen und öffentlichen Lebens. Man beruft sich auf sie, wo immer es darum geht, das Verbindende politischen Lebens diesseits aller Ideologien sichtbar zu machen. Manfred Riedels Standardwerk, die erste umfassende begriffsgeschichtliche und systematische Darstellung zum Thema, legt die Ursprünge des Begriffs in der Praktischen Philosophie der griechischen Antike frei und verfolgt seine Wirkungsgeschichte und weitgehende Stabilität durch das europäische Mittelalter. Mit dem Zerbrechen des klassischen Naturrechts wurde auch die Frage nach der bürgerlichen Gesellschaft neu zum Thema: zunächst bei Thomas Hobbes, dann im Rahmen des Zusammenhangs von Freiheit und Sittlichkeit, wie ihn die Kantische Philosophie neu stiftet. Riedel zeigt auch, dass unter dem Eindruck der Entstehung der übernationalen Märkte die bürgerliche Gesellschaft ihren ursprünglichen Sinn verlor. Hegel resümierte noch einmal die große Tradition und formulierte zugleich ihren Abgesang. Das Werk ist zugleich eine profunde Einführung in die Traditionen europäischer politischer Philosophie und Ethik, deren Kenntnis für die Zukunft unerlässlich bleibt.