Reise durch Sicilien und Großgriechenland
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'… es ist der treffliche von Riedesel, dessen Büchlein ich wie ein Brevier oder Talisman am Busen trage.' Johann Wolfgang von Goethe Johann Hermann von Riedesel (1740–1785) bereiste Süditalien und Sizilien im Frühjahr 1767. Sein Freund Winckelmann, der 'Patriarch der Alterthümer', sorgte für die Publikation der an ihn gerichteten Sendschreiben, und das anonym erschienene Werk wurde zu einem der wichtigsten Reiseberichte der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts! Riedesels Interessen gehen weit über die 'ansehnlichen Überbleibsel' der Antike hinaus. Neben seiner Bestandssichtung des griechischen Kulturerbes beschreibt er Land und Leute, erzählt von seiner Besteigung des Ätna (unter widrigen Bedingungen) und berichtet – mit kundigem Blick auf europäische Wirtschaftszusammenhänge – von Landbau und Industrie, Produktionsbedingungen, Preisen und Steuern, kurz: von den Lebensverhältnissen der Süditaliener um 1770. Buchstabengetreue Neuausgabe der ersten Auflage (1771): 'Hier, auf diesem Gipfel eines der höchsten Berge der Welt, genoß ich der weitesten und schönsten Aussicht, welche zu erdenken ist. Hinter den apenninischen Gebürgen in Calabrien sahe ich die Sonne aufgehen und hervorkommen; sie beleuchtete die ganze morgenseitige Küste Siciliens, und das Meer welches diese Insel von Calabrien scheidet. Calabrien siehet man ganz deutlich, und entdecket die ganze Küste bis an den Golfo di Taranto. Catania, Augusta, Siracusa, zur rechten Hand; Tavormina und die Gegend von Meßina zur linken, scheinen zu Füssen zu liegen (…)'