Kolumbien heißt Leidenschaft
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Kolumbien geht ans Herz und an die Nieren. Das Land, das so kultiviert, so höflich, so menschlich ist, das gleichsam so grausam sein kann, hat Künstler mit Weltgeltung hervorgebracht: Bildhauer und Maler Fernando Botero, Song-Poet und Friedensaktivist Juanes, den Nobelpreisträger für Literatur Gabriel Garcia Marquez. Sie stehen gemeinsam für ein unbekanntes Land, das mit einmaliger Vielfalt seiner Biosphäre, der Kreativität seiner Ethnien, wirtschaftlicher Dynamik, richtungsweisender moderner Architektur fasziniert. Und natürlich mit „Locombia“, den vielen liebenswerten Verrücktheiten. Kolumbianer, so Jakob Strobel y Serra, sind „Opfer der unfassbaren Gewalttätigkeit dieses so sanftmütigen Landes, in dem es vier Millionen Binnenflüchtlinge gibt, mehr als im Kongo oder in Afghanistan, und jedes Jahr so viele Minenopfer wie nirgendwo sonst auf der Welt. Es ist ein Land der Paradoxien, das sich seit dem blutigen Ende von Simón Bolívars Traum eines Groß−Kolumbien fast ununterbrochen die Köpfe eingeschlagen hat und trotzdem unendlich stolz auf sich ist; das die Etappen seiner Geschichte 'La Violencia' oder 'Krieg der tausend Tage' nennt und dennoch in der Rangliste der glücklichsten Staaten einen Spitzenplatz belegt; das eine maßlose Lebenslust, eine unstillbare Lebensgier besitzt und mit unbegreiflicher Lust und Gier Leben zerstört; das die phantasievollste Literatur Lateinamerikas schreibt und das einfallsloseste Essen kocht − lauter kolumbianische Widersprüche, nach innen und nach außen auch, denn das Bild der Welt von Kolumbien, vom 'pais maravilloso', dem wunderbaren Land, hat nichts mit seiner Wirklichkeit zu tun.“