Rudi Arndt
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Rudi Arndt war einer der herausragenden Politiker der Frankfurter, der hessischen, der deutschen und der europäischen Nachkriegsgeschichte. Der Sohn eines sozialdemokratischen Politikers, Gewerkschafters und Widerstandskämpfers wuchs in einer Familie auf, die Hitler und den Nationalsozialismus mit aller Entschiedenheit ablehnte. Sein Vater musste ins KZ und ist unter ungeklärten Umständen umgekommen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, in dem er als siebzehnjähriger Soldat verwundet wurde, baute Arndt den sozialdemokratischen Jugendverband in seiner Heimatstadt mit auf und wurde Frankfurts jüngster Stadtverordneter, bevor er als Landtagsabgeordneter nach Wiesbaden wechselte. 1964 berief ihn Georg August Zinn zum Minister für Wirtschaft und Verkehr. Danach war er im Kabinett Osswald Finanzminister. Nach dem Tod des Frankfurter Oberbürgermeisters Walter Möller übernahm Arndt 1972, in einer politisch bewegten Zeit, das schwere Amt. Als die SPD in Frankfurt, nicht zuletzt nach innerparteilichen Querelen, 1977 die Kommunalwahl verlor, trat Arndt als Oberbürgermeister zurück.- Er wechselte später als Abgeordneter in das erste direkt gewählte Europäische Parlament, wo er bald auch den Vorsitz der sozialistischen Fraktion übernahm. Nach 1989 widmete er sich mit seiner ganzen Energie dem Aufbau der Demokratie und des SPD-Landesverbands in Thüringen. In dem Buch beschreiben namhafte Historiker, Publizisten und politische Weggefährte das vielfältige Wirken von Rudi Arndt vor dem Hintergrund der zeitgeschichtlichen Entwicklungen. Ergänzt werden die Essays durch Reden und Äußerungen von Rudi Arndt, Dokumente aus verschiedenen Archiven, Berichte von Zeitzeugen und eine große Zahl von Fotografien. Mitarbeiter des Bandes sind: Roselinde Arndt, Armin Clauss, Heinrich Halbig, Sabine Hock, Rolf Messerschmidt, Günter Mick, Petra Roth, Hans Sarkowicz, Wilhelm von Sternburg und Klaus Wettig. „In all seinen Aktionen und Auftritten spiegelt sich ein wichtiger Charakterzug von Rudi Arndt wider, der beredt, vielfach die Dinge mit krasser Deutlichkeit beim Namen nennend und in der Sache kenntnisreich seine Entscheidungen und Pläne darzustellen weiß. Dieses Zupacken, dieser Wille zu entscheiden, diese häufig überschäumende Lebenszugewandtheit bilden neben seiner politischen Intelligenz zweifellos das Geheimnis seines Erfolges.“ (Wilhelm von Sternburg)