Ökonomische Zeitenwende

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Die Menschheit steht vor einer ökologischen und ökonomischen Krise, die ein Festhalten an den Strukturen des 20. Jahrhunderts unmöglich macht. Der konsumtive Lebensstil eines Fünftels der Weltbevölkerung hat das ökologische Gleichgewicht der Erde stark beeinträchtigt. Der Neoliberalismus, als dominante wirtschaftliche Doktrin, ist nach der Finanzkrise von 2008 politisch und konzeptionell gescheitert. Die schuldenbasierte Wachstumsstrategie vieler Industrieländer hat sich mit der Staatsschuldenkrise 2010/2011 als überholt erwiesen. Zudem hat sich die Effizienz der marktwirtschaftlichen Verteilung in den letzten 30 Jahren sowohl national als auch global erheblich verschlechtert. Um die enormen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen, stehen drei praxiserprobte Marktwirtschaftsmodelle zur Verfügung: der kapitalorientierte US-Wirtschaftsliberalismus, das staatsinteressengeleitete chinesische Modell der sozialistischen Marktwirtschaft und das europäische Modell der sozialen Marktwirtschaft, das Kapital- und Arbeitnehmerinteressen vereint. Dieses Jahrhundert wird durch den Wettbewerb zwischen diesen Modellen geprägt sein, wobei es darum geht, den effizientesten Weg zur Wiederherstellung des globalen ökologischen Gleichgewichts und zur Steigerung des Wohlstands zu finden. Die Analyse untersucht die Zukunftsfähigkeit dieser Modelle und identifiziert mögliche Gewinner im globalen Systemwettstreit.