Die Entdeckung der Ökonomie

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Warum denken Menschen ökonomisch und wann entdecken sie diese Denkform? Auf welche individuellen und gesellschaftlichen Probleme ist das Ökonomische eine Antwort? Diese Arbeit klärt die Fragen an ihrem Ursprungsort, dem antiken Griechenland, und analysiert den Prozess der Entdeckung des ökonomischen Raumes durch griechisches Denken von Homer bis Aristoteles. Durch die Untersuchung zahlreicher Primärquellen und im Dialog mit anderen Theorien (Weber, Polanyi, Finley, Schumpeter u. a.) zeigt Wieland, dass die Griechen nicht nur eine Vorstellung von Wirtschaft als menschlicher Handlungssphäre hatten, sondern diesen Rahmen bewusst konstituierten, um den Zerfall der Polisgemeinschaft zu verhindern. Die Primärquellen werden hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen gesellschaftlicher Institutionenentwicklung und ökonomischer Analytik, der Differenzierung von Rationalitätstypen und ökonomischen Gegenstandsbereichen, der ko-evolutionären Entwicklung von Ethik und Ökonomie sowie der Herausbildung distinkter ökonomischer Kategorien analysiert. Wielands Werk ist auch nach 20 Jahren eine bedeutende Entdeckung, da es die Entstehung des ökonomischen Denkens aus der Antike überzeugend rekonstruiert und zeigt, dass ökonomisches Denken ein originär europäisches Konzept ist, das breiter angelegt ist, als es die moderne Ökonomie heute erscheinen lässt.